Auch Königin Elisabeth war Shakespeare
Wieder hat die Anti-Stratford-Verschwörung zugeschlagen. In dem Film von Lothar-Emmerich, „Anonymus“ (Filmtrailer) wird mal wieder Edward de Vere, der Earl of Oxford (1550-1604) zum wahren Shakespeare. (Diskussion auf der Buchmesse) Die Stadt Stratford-on-Avon, für die Shakespeare so wichtig ist, hat augenscheinlich die Schnauze so voll, dass sie sich ironisch unterwirft und Straßen- und Hinweisschilder überklebt und das Shakespeare-Denkmal verhült.
Die Oxford-Theorie ist nicht neu. Sie wurde von dem Lehrer J.Thomas_Looney im Jahre 1920 entwickelt. Berühmtester Anhänger war immerhin Sigmund Freud. Man dachte lange, dass diese These sich langsam erledigt hätte und längst von ernsthafter Shakespeare-Forschung widerlegt sei. Aber es scheint, dass Shakespeare immer noch interessant und berühmt genug ist, um in ihn Geld für einen Film zu investieren und damit zu verdienen.
Wie lächerlich das alles ist, hat der Shakespeare-Übersetzer Frank Günther klar gemacht in einem SZ-Interview vom 6./7. August 2011(leider nicht online) in seiner endgültige Antwort auf die Frage: Wer schrieb Shakespeares Stücke?:
„Die Stücke wurden in Wirklichkeit von Königin Elisabeth geschrieben. Aber Elisabeth war nicht Elisabeth. Die richtige Elisabeth ist von ihrer Schwester, der Bloody Mary, ermordet und durch einen jungen Schauspieleleven ersetzt worden. Daraus ergibt sich alles andere schlagend: Der Schauspieler in seiner Lebensrolle als falsche Königin hat in seiner Einsamkeit und auch sexuellen Verzweiflung, weil er ja nicht mehr an die Weiber rankam, diese ganzen eskapistischen Stücke geschrieben, in denen transsexuell verkleidete Menschen aus den Zwängen des Hoflebens in idealische Ardenner Wälder fliehen. Bitte! Warum hat Elisabeth 300 Perücken hinterlassen? Warum hat sie die Schminke so dick aufgetragen? Warum diese Stilisierung zur jungfräulichen Ikone? Warum war Königin Shakesbeth immer so sauer, wenn eine der Hofdamen ein Techtelmechtel mit einem der Earls hatte? Warum kamen die sofort in den Tower? Und warum hat Elisabeth niemals geheiratet? Na, sie konnte nicht, weil sie ein Kerl war. Und warum wurden so viele dieser Stücke von Shakespeare am Hofe aufgeführt? Weil die Königin bei ihrer eigenen Premiere dabei sein wollte, sie konnte ja schlecht ins Puffviertel nach Southwark fahren. Shakespeare war Elisabeth, und Elisabeth eine Drag-Queen aus dem Londoner Schmierentheater. Und jetzt soll mir mal einer das Gegenteil beweisen.“
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